Glossar Unter­neh­mens­trans­ak­tionen


Fach­be­griffe

Um die Prozess­schritte und Werk­zeuge bei einem Unter­neh­mens­über­gang zu beschreiben, verwenden wir einige Fach­be­griffe, die hier kurz erläu­tert werden.

Der betriebs­wirt­schaft­liche Bereich heißt Mergers & Akqui­si­tions (M&A) — Unter­neh­mens­fu­sionen & Unter­neh­mens­er­werb.

A

Absichts­er­klä­rung

Acces­sion

Acces­sion Letter

Acqui­si­tion

Adjusted Present Value

Zwei­stu­figes Verfahren der Unter­neh­mens­wert­be­rech­nung.

Agio

Anti-Dilution Clause

Apos­tille

APV

Abkür­zung für: Adjusted Present Value.

Arbi­tra­tion

Arbi­tra­tion Clause

Arran­ge­ment Fee

Arranger

Asset

Asset Backed Secu­ri­ties (ABS)

Asset Deal

Asset Strip­ping

Auction

Audit

B

Bad Leaver

Banken­kon­sor­tium

Basel II

Basel III

Basis­punkt

Basket

Beauty Contest

Bench­mark

Best Efforts

Best Know­ledge

Beta-Faktor

Betei­li­gungs­fi­nan­zie­rung

Bid

Bid Letter

Bid Proce­dure Letter

Bieter­ver­fahren

BIMBO

Binding Bid

Binding Offer

BINGO

Blackout Period

Blue Chip

Board

Board of Direc­tors

Boiler Plate Clause

Bond

Book­buil­ding

Book­runner

Bought Deal

Break-even

Break-up Fee

Bridge Finan­cing (Bridge-Finanzierung)

Bullet Payment

Burn Rate

Burn-out Turn­around

Busi­ness Angel

Busi­ness Judge­ment Rule

Business-Plan

Buy-back

Buy and Build

Buy-out

Buy Side

BWA (Betriebs­wirt­schaft­liche Auswer­tung)

C

Call-Option

Cap, Floor, Collar

CAPEX

Capital Asset Pricing Model (CAPM)

Model zur Ermitt­lungen der Rendi­te­er­war­tung einer riskanten Kapi­tal­markt­an­lage. Diese setzt sich zusammen aus der Rendite einer risi­ko­losen Anlage rf zuzüg­li­cher einer Risi­ko­prämie. Die Risi­ko­prämie setzt sich zusammen aus der Markt­ri­si­ko­prämie rm und einem indi­vi­du­ellen β‑Faktor, der die Risi­ko­höhe angibt.

Die Markt­ri­si­ko­prämie wird bestimmt aus der Diffe­renz der erwar­teten Markt­ren­dite rm zur risi­ko­losen Anlage rf. Multi­pli­ziert mit der der Risi­ko­höhe βi ergibt sich die indi­vi­du­elle Risi­ko­prämie.

Um den Kapi­tal­wert einer riskanten Inves­ti­tion zu berechnen, wird dann der indi­vi­du­elle Diskont­faktor ri verwendet.

ri ¯ = rf + βi × ( rm ¯ rf )

Beispiel
Als nahezu risi­ko­frei gelten Staats­an­leihen mit Lauf­zeiten von über 10 Jahren mit ausge­zeich­neter Bonität. Deren Rendite ergibt den risi­ko­freien Zins rf. Die Rendite 10-jähriger deut­scher Bundes­an­leihen liegt bei etwa 2,5 % (Anfang 2025).​

Die erwar­tete Markt­ren­dite entspricht einem opti­malen Port­folio, das zum Beispiel einem Akti­en­index entspricht. Die durch­schnitt­liche jähr­liche Rendite des DAX Perfor­mance­index von Anfang 2015 bis Anfang 2025 beträgt etwa 5,4%, wenn Divi­denden reinves­tiert wurden.

Ein Investor in den Akti­en­markt erwartet also eine Markt­ri­si­ko­prämie von 2,9% im Vergleich zu einer risi­ko­freien Anlage.

Der Beta­faktor beschreibt, wie sich die Rendite einer bestimmten riskanten Kapi­tal­an­lage im Vergleich zur Markt­ren­dite verhält. Wenn die Kurs­schwan­kungen des DAX heftiger ausfallen als der Vergleichs­wert, ergibt sich ein β von kleiner 1, schwankt der einzelne Kurs stärker, ergibt sich ein β von größer als 1. In dem Fall werden die erwar­teten Erträge stärker diskon­tiert.

Carried Inte­rest

Carve-out

Cash

Cash-Szenario

Cash free Debt free

Cash­flow

Change of Control Clause

Chinese Walls

Claw­back Clause

Closing

Closing Actions

Club Deal

Co-Investment

Co-Lead-Investment

Colla­teral

Comfort Letter

Commit­ment Letter

Compli­ance

Condi­tions Prece­dent

Conduct of Busi­ness Rules

Confi­den­tia­lity Agree­ment

Conver­sion

Corpo­rate Finance

Corpo­rate Gover­nance

Corpo­rate Raider

Covenants

Cree­ping Take­over

Cross-Border Merger

Crown-Jewel-Strategie

D

Data Room

DCF

Abkür­zung für: Discounted Cash Flow

de minimis

Deal Brea­kers

Deal Flow

Debt

Debt Capa­city

Debt Mezza­nine Capital

Debt Push-down

Debt to EBITDA

Debt-to-Equity Swap

Deemed Know­ledge

Default

Delis­ting

Deri­vate

Desi­gnated Sponsor

Dilu­tion

DINGO

Direct Public Offe­ring

Disclaimer

Disclo­sure

Discounted Cash Flow (DCF)

Distressed Debt

Distressed Private Equity

Divi­dend Discount Model

Down­stream Merger

Drag-along

Dual Listing

Dual Track

Due Dili­gence

Due Dili­gence Report

E

Early Stage

Earn-out

Earn-out Clause

Earnings before Inte­rest, Taxes, De-preciation and Amor­tiza­tion (EBITDA)

Earnings before Inte­rest and Taxes (EBIT)

Earnings per Share (EPS)

Effec­tive Date

Enter­prise Value

Equity Bridge

Equity Kicker

Equity Story

Equity Value

Ertrags­wert­ver­fahren

Der Unter­neh­mens­wert wird durch die aufsum­mierten und zum Bewer­tungs­stichtag diskon­tierten (abge­zinsten) zukünf­tigen finan­zi­ellen Über­schüsse, die die Eigen­ka­pi­tal­geber erwarten dürfen (Zukunfts­er­folgs­wert). Die Diskon­tie­rung erfolgt dabei durch einen Zins­satz, der der Rendite aus einer vergleich­baren alter­na­tiven Anlage entspricht.

Grund­lage für das Ertrags- oder Kapi­tal­wert­ver­fahren ist ein voll­stän­diger Finanz­plan, der eine Prognose über die zukün­figen finan­zi­ellen Über­schüsse erlaubt. Dabei ist zu berück­sich­tigen, dass die Erträge erstens in der Zukunft statt­finden und zwei­tens unsi­cher sind. Der ersten Tatsache wird dadurch Rech­nung getregen, dass die erwar­teten Über­schüsse um so stärker diskon­tiert werden, je weiter sie in der Zukunft liegen, entspre­chend dem Grund­satz: “Der spätere Euro ist weniger wert als der frühere Euro”. Für die zweite Tatsache gilt: “Ein unsi­cherer Euro ist weniger wert als ein sicherer Euro.”

1. Sind die zukünf­tigen Erträge sicher, läßt sich die Berech­nung formal so darstellen:

Formel
tZeit­punkt
t=0Bewer­tungs­zeit­punkt
t=1, 2, 3 … TZukünf­tige Zeit­punkte
iDiskon­tie­rungs­zins­satz
cfDen Eigen­ka­pi­tal­ge­bern zuste­hende Über­schüsse
pvKapi­tal­wert
pv = t=0 T cf t (1+i) t
Beispiel
für i = 10%
t=1t=2t=3t=4t=5
Über­schuss100110120130140
Berech­nung100 / (1,1)¹120 / (1,1)²120 / (1,1)³120 / (1,1)⁴120 / (1,1)⁵
Wert für t=0
∑ 447,70
90,9190,9190,1688,7986,93

2. Sind die zukünf­tigen Erträge unsi­cher, läßt sich das Risiko darstellen, indem Abschläge an den erwar­tenen Über­schüssen vorge­nommen werden oder indem zum Diskon­tie­rungs­zins­satz ein eine Risi­ko­prämie addiert wird.

Formel
tZeit­punkt
t=0Bewer­tungs­zeit­punkt
t=1, 2, 3 … TZukünf­tige Zeit­punkte
iDiskon­tie­rungs­zins­satz
cfErwar­tete unsi­chere Über­schüsse
pvKapi­tal­wert
pv = t=0 T cf t ¯ ( 1 + i + Risikoprämie ) t

Zur Ermitt­luing der Risi­ko­prämie siehe Capital Asset Pricing Model (CAPM).

3. Anmer­kungen

Gemäß dem Stan­dard IDW S1 gilt außerdem:

  • Nicht betriebs­not­wen­diges Vermögen wird geson­dert bewertet und zu dem Ertrags­wert addiert.
  • Ist der Liqui­da­ti­ons­wert größer als der Zukunfts­er­folgs­wert, wird der Liqui­da­ti­ons­wert verwendet.

Escrow

Escrow Account

Escrow Agent

Event of Default

Ever­green Fund

Exclu­si­vity

Execu­tive Summary

Exit

F

Faci­lity

Facto­ring

Fair­ness Opinion

Finan­cial Assis­tance

Finan­cial Covenants

Finan­cial Fact Book

Finan­cial State­ments

Financing-out

Finder Fee

First Stage

FLIP

FLOP

Flow-to-Equity

Free Float

Freeze-out

Fund

Fund of Funds

Fund­rai­sing

G

GAAP

General Partner

Gene­ra­list

Going Concern

Going Private

Going Public

Good Leaver

Good­will

Gover­ning Law

Grace Period

Green­shoe

H

Hands off

Hands on

Hedge-Fonds

High Flyer

Hockey Stick

Holding Company

Holding Period

Hostile Take­over

Hurdle Rate

Hybrid Instru­ments

I

IAS

IFRS

Incu­bator

Indem­nity

Infor­ma­tion Memo­randum

Indi­ca­tive Bid

Indi­ca­tive Offer

Inter­cre­ditor Agree­ment

Initial Public Offe­ring (IPO)

Inter­cre­ditor Agree­ment

Internal Rate of Return (IRR)

Invest­ment Committee

Invest­ment Grade

Invest­ment­bank

Investor Rela­tions

J

Joint Venture

Junior Debt

Junk Bonds

K

L

Later Stage

Legal Opinion

Letter of Comfort

Letter of Intent (LOI)

Lever­aged Buy-out (LBO)

Liabi­li­ties

Limi­ta­tion Language

Limited Partner

Limited Part­ner­ship

Liqui­da­tion Prefe­rence

Liqui­da­ti­ons­wert

Barwert der finan­zi­ellen Rück­flüsse bei der Liqui­da­tion des gesamten Unter­neh­mens. Unter­grenze der Unter­neh­mens­be­wer­tung.

Listing

LMA

Lock-up Agree­ment

Lock-up Period

Long List

M

MAC Clause

Manage­ment Presen­ta­tion

Market Capi­ta­liza­tion (Market Cap)

Market Maker

Mate­rial Adverse Event (MAE)

MBI

MBO

Memo­randum of Under­stan­ding (MoU)

Merger

Mergers and Acqui­si­tions (M&A)

Mezzanine-Finanzierung

Mid Cap

Mile­stones

Mittel­stän­di­sche Betei­li­gungs­ge­sell­schaft (MBG)

Multiple Bewer­tung

N

Non-Binding-Offer (NBO)

Net Cash/Net Debt

Net Present Value (NPV)

New Company (NewCo)

Non-Disclosure Agree­ment (NDA)

Non-Performing Loans (NPL)

NOPAT

O

One on One

Option

P

PIK (Payment in kind)

Pitch

Poison Pills

Port­folio

Post Merger Inte­gra­tion (PMI)

Private Place­ment

Private-to-Public Tran­sac­tion

Privater Investor

Prozess­brief

Public-Private Part­ner­ship (PPP)

Put-Option

Q

Q&A (Ques­tions & Answers)

R

Ratchet

Reli­ance Letters

Repre­sen­ta­tions & Warran­ties

Return on Invest­ment (ROI)

Road­show

Roll-Up

S

Sale and Purchase Agree­ment (SPA)

Second Lien

Secu­ri­tiza­tion

Sell-out

Senior Debt

Share Deal

Share Price Agree­ment (SPA)

Share Purchase Agree­ment (SPA)

Share­holder Value

Short List

Side Letter

Signing

Sit Visit

Special Purpose Vehicle

Spin-off

Splitt-off

Spread

Squeeze-out

Stake­holder

Stra­te­gi­scher Investor

Substanz­wert­ver­fahren

Swap

Sweet Equity

Syndi­ca­tion

T

Tag-along

Take­over

Target

Tax Shield

Teaser

Term Sheet

Tomb­stone

Track Record

Trade Sale

Trans­ak­ti­ons­vo­lumen

True Sale

Trustee

Turn­around

U

Umbrella Clause

Umsatz­ren­dite

Under­ta­king

Unter­neh­mens­be­wer­tung, einstufig

Netto­ver­fahren der Berech­nung des Unter­neh­mens­werts durch Abzin­sung der zukünf­tigen finan­zi­ellen Über­schüsse, die den Eigen­ka­pi­tal­ge­bern zustehen. Dazu gehören das Ertrags­wert­ver­fahren, das Divi­dend Discount Model und die Flow-to-Equity-Methode. Diese Verfahren führen bei rich­tiger Anwen­dung zum glei­chen Unter­neh­mens­wert.

Unter­neh­mens­be­wer­tung, zwei­stufig

Brut­to­ver­fahren der Berech­nung des Unter­neh­mens­werts, bei dem zunächst die zukünf­tigen finan­zi­ellen Über­schüsse, die den Eigen- und den Fremd­ka­pi­tal­ge­bern zustehen, ermit­telt werden (Unter­neh­mens­ge­samt­wert). Im zweiten Schritt wird der Markt­wert des Fremd­ka­pi­tals abge­zogen, um den Unter­neh­mens­wert zu berechnen. Dazu zählen die Adjusted Present Value (APV) Methode, der Weighted Average Cost of Capital — Free Cash­flow (WACC-FCF)-Ansatz sowie der WACC-Total Cash­flow (WACC-TCF)-Ansatz

Unter­neh­mens­ex­posé

Unter­neh­mens­ge­samt­wert

Defi­ni­tion
Der Wert des Unter­neh­mens aus der Sicht der Eigen- und Fremd­ka­pi­tal­geber.

Der Unter­neh­mens­wert wird durch die aufsum­mierten und zum Bewer­tungs­stichtag diskon­tierten (abge­zinsten) zukünf­tigen finan­zi­ellen Über­schüsse, die die Eigen- und die Fremd­ka­pi­tal­geber erwarten dürfen (Zukunfts­er­folgs­wert).

Unter­neh­mens­wert

Defi­ni­tion
Der Wert des Unter­neh­mens aus der Sicht der Eigen­ka­pi­tal­geber (Markt­wert des Eigen­ka­pi­tals).

Zur Ermitt­lung des Unter­neh­mens­wertes exis­tieren verschie­dene, in Wissen­schaft und Recht­spre­chung aner­kannte Methoden, die bei sach­ge­rechter Anwen­dung zum selben Ergebnis führen.

Unter­neh­mens­wert, objek­ti­vierter

Defi­ni­tion
Nach­voll­zieh­barer Zukunfts­er­folgs­wert eines Unter­neh­mens aus der Perspek­tive eines Eigen­ka­pi­tal­ge­bers, der

  • umfas­send infor­miert ist,
  • ausschließ­lich finan­zi­elle Inter­essen verfolgt und
  • keinen Einfluss auf die Geschäfts­po­litik hat.

Upstream Merger

V

Valua­tion

Vendor Due Dili­gence

Vendor Loan

Venture Capital

Verein­fachtes Ertrags­wert­ver­fahren

Vesting

Vendor Due Dili­gence

W

WACC

Abkür­zung für: Weighted Average Cost of Capital

WACC-FCF

Abkür­zung für: Weighted Average Cost of Capital — Free Cash Flow

WACC-TCF

Abkür­zung für: Weighted Average Cost of Capital — Total Cash Flow

Waiver

Waiver Letter

Warrant

Water­fall

Weighted Average Cost of Capital

Weighted Average Cost of Capital — Free Cash Flow

Weighted Average Cost of Capital — Total Cash Flow

Working Capital

X

Y

Z

Zero Bond

Zukunfts­er­folgs­wert

Siehe ▶ Unter­neh­mens­wert.